Susanne Hartard, Umweltcampus Birkenfeld, Hochschule Trier
Peter Böhm, Fachbereich Technik, Hochschule Trier
Vanessa Wilcken, Fachbereich Technik, Hochschule Trier
Einleitung
Gegenwärtige Herausforderungen wie der Klimawandel, Treibhauseffekte und saurer
Regen sind die Konsequenzen jahrelanger Umweltbelastungen und jetzt schon spürbare Bestandteile unseres Alltags, die sich auf unsere Umwelt und die Gesundheit sämtlicher Lebewesen auswirken. In diesem Zusammenhang besteht insbesondere in der Industrie großes Interesse, Rohstoffverbräuche, Energieaufwendungen, Abfälle und damit verbundene Umweltbelastungen zu reduzieren.
Die Steigerung der Nachhaltigkeit von Produkten beginnt bereits im Produktdesign,
insbesondere bei der Auswahl des Grundwerkstoffes, da dieser über die Art
der Rohstoffgewinnung, Länge der Produkt-lebenszeit und Möglichkeiten der
späteren Entsorgung entscheidet. In diesem Zusammenhang werden bereits
viele Produkte in unterschiedlichen Werkstoffvarianten zur Verfügung gestellt;
als bestes Beispiel die Getränkeflasche, die aus Mehrweg- oder Einweg-Plastik, Glas
oder auch aus Aluminium in Form einer Dose erhältlich ist. Hier sind bei der Wahl
auf Verbraucherseite nicht mehr nur noch Preis und Qualität, sondern auch die
Nachhaltigkeit ausschlaggebend.
Ein ähnlich gehandeltes Produkt stellt der ortsbewegliche, wiederbefüllbare Druckbehälter dar, der neben einer sicheren Lagerung von brennbaren Gasen eine
einfache Handhabung beim Transport gewährleisten soll. Für die Herstellung von
Druckgasflaschen dieser Art bieten sich sowohl Aluminium, Stahl als auch faserverstärkte Kunststoffe als Grundwerkstoffe an, die sich sehr in den stofflichen Eigenschaften, Gewicht, Rohstoffgewinnung, Bearbeitbarkeit und Verwertbarkeit unterscheiden.
Auch hier stellt sich bei der Wahl der Behälter vermehrt die Frage nach deren Nachhaltigkeit. Zur Beurteilung der Nachhaltigkeit von ortsbeweglichen, wiederbefüllbaren Druckgasbehältern verschiedener Werkstoffe wurde im Rahmen einer Masterarbeit an der Hochschule Trier und in Zusammenarbeit mit einem Hersteller für Druckgasbehälter auf Aluminiumbasis mit Sitz in Deutschland ein Systemvergleich erstellt, der Informationen über die ökobilanzielle Position von Druckgasflaschen dieser Materialien liefern und damit bei der ökologisch
orientierten Ausrichtung von Marktstrategien unterstützen soll. Die Erkenntnisse der Ökobilanzierung sollen einen sachorientierten Dialog auf einer transparenten, aktuellen Datengrundlage über die ökologische Bewertung der untersuchten Materialien im Druckbehälterbau ermöglichen. Zielgruppe der Studie sind Verbraucher, Gashändler, Logistikunternehmen und Umweltorganisationen.